Vita

Hartmut Tripp

Zu Hause stand ein Klavier und weckte Neugier; die älteren Brüder spielten Blockflöte und lösten einen Nachahmungseffekt aus; die Eltern nahmen den kleinen Hartmut, der sich nie dagegen sträubte, mit in Kirchenkonzerte. Klavier- und Blockflötenunterricht, Hausmusik und Singen im Kirchenchor, später in der Ev. Kantorei Iserlohn, hatten ihren festen Platz.

Der Jazz kam „mit den ersten Bartstoppeln“. Ferienjobs ermöglichten den Kauf eines Altsaxophons, das Hartmut Tripp autodidaktisch erlernte. Es folgten Jahre der Jazzpraxis in verschiedenen, auch eigenen Bands. Noch im Erwachsenenalter nahm er Unterricht in Querflöte, vertiefte seine Kenntnisse und die nie nachlassende Neigung zur europäischen Musiktradition, aber auch das wachsende Interesse für zeitgenössische Musik. Die Wahrnehmung für Popmusik war zwangsläufig und unvermeidlich.

Nach zwei, jeweils 10jährigen Berufsstationen (Lehre und Meisterprüfung als Goldschmied, dann Journalist) und ständigen Jazz-Aktivitäten in diversen Bands wurde es dann auch hauptberuflich musikalisch: Ausbildung zum Musikschullehrer und Tätigkeit an einer Musikschule, Zusatzausbildungen an der Bundesakademie Trossingen sowie Fortbildungen und Kurse, u.a. bei Peter Thalheimer, Sigurd Rascher, Jean-Marie Londeix, Joe Viera und Bill Holeman.

Mit Ausscheiden aus der Musikschule nach 20 Jahren folgte noch ein Kompositionsstudium bei Michael Schmoll am Institut für Musik (Hochschule Osnabrück). Inzwischen ist der Status einer freiberuflichen Tätigkeit erreicht. Was bislang „nebenher“ gemacht werden musste, ist nun Schwerpunkt. Komponieren, Arrangieren, Bearbeiten und Publizieren, aber auch Musikmachen zu individuellen Anlässen und - bis zum Abschiedskonzert Oktober 2023 - mit dem Hartmut Tripp Quartett.

Milestones

1937 Am 26.Juli geboren in Iserlohn/NRW (Vater Lokführer, Mutter Lehrerin)
1950 Klavierunterricht bei Liesel Heer (Iserlohn)
1955 Lehre als Gold- und Silberschmied
1956 Evangelische Kantorei Iserlohn
1953 Altsaxophon lernen - autodidaktisch (Instrumentenbeschaffung durch Ferienjob)
1959 Wehrdienst
1963 Meisterprüfung als Goldschmied / Eigene Werkstatt
1965 Jazzkursus in Remscheid
1966 Redakteur bei der WESTFALENPOST
1970 Gründung des HCI Swing-Septetts (lead/arr/ts)
1974 Jazzkursus in Burghausen
1977 Ausbildung zum Musikschullehrer in Münster (Elementarbereich); Einrichtung einer Jazzklasse an der Musikschule Iserlohn (Ltg.*); Unterrichtsauftrag für Saxophon an der Gesamthochschule Duisburg
1979 Einstellung als hauptamtliche Lehrkraft an der Musikschule Hochsauerlandkreis; Symposium für klassisches Saxophon in Trossingen mit Sigurd Rascher und Jean-Marie Londeix
1980 Fortbildung zur Lehrbefähigung im Fach Blockflöte in Trossingen; Gründung der HSK BIG BAND; Unterrichtsauftrag für Big Band an der Gesamthochschule Paderborn
1981 Berufung zum Zweigstellenleiter Arnsberg der Musikschule HSK; Gründung der Jazzgruppe "Rythm'n Reeds"
1983 Dozent für Instrumentalpädagogik an der Landesakademie NRW
1984 Hrg.* des Unterrichtswerkes "Jazz Praxis" (Bosse-Verlag Regensburg)
1985 Mitwirkung an der LP "Red Socks" der Pee Wee Bluesgang
1986 Referent beim 1. Intern. Kongress für Jazzpädagogik in Remscheid; Referent der Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP) in Münster; 1.Konzertreise der HSK BIG BAND nach England und Schottland; Jazzseminar für Arrangement in Tübingen u.a. mit Bill Holeman
1987 LP-Aufnahmen a) mit Rhythm 'n Reeds, b) mit der HSK BIG BAND; 2.Konzertreise der HSK BIG BAND nach England und Schottland; UA* der Auftragskomposition "Jazz in Town" (Peter Herbolzheimer Big Band)
1989 2.Platz mit der HSK BIG BAND beim 2. Intern. Bigband-Festival in Dortmund; UA des Musiktheaterstückes "Die blaue Rose" (Marsberg)
1990 UA des Musiktheaterstückes "Der Zauber des Glücks"
1991 Musikcassette "Yellow Roses" der HSK BIG BAND
1992 Konzertreise der HSK BIG BAND nach Sangerhausen (Sachsen-Anhalt)
1993 UA des Theaterstückes "Saure Zeiten für den Gullyblubb" (Marsberg)
1994 UA des Musiktheaterstückes "Die Nachtigall" (Marsberg)
1995 Konzertreise der HSK BIG BAND nach Markneukirchen (Sachsen); Hrg. der Saxophon-Schule "Das fröhliche Saxophon" (Schott-Verlag, Mainz)
1999 UA der Suite "Westfalian Fantasy" (Westfalenlied) in Bestwig
2000 Gründung des Hartmut Tripp Quartetts (Tripp-Bosak-Samusch-Mokross); Musik für Theaterstück "Manche mögen's heiss" / Sauerlandtheater Arnsberg
2001 Hrg. der Improvisations-Methode "Primary Jazz Kit" (de Haske Publ./Holland); Hrg. der CD "All Blues" (Hartmut Tripp Quartett)
2002 UA der Kantate "Christ ist erstanden" zur Osternacht (Friedenskirche Letmathe)
2003 UA der "Friedenskantate" für Chor, Orgel und Jazzquartett (Johanneskirche Iserlohn)
2005 Hrg. der CD "Faces" (Hartmut Tripp Quartett, Funk-Group, Tripp-Grün-Duo)
2006 Hrg. "A New Fresh" / Acht Kompositionen, Ausgaben für Sopransax/Klarinette und Klavier sowie Flöte und Klavier (Eres-Edition, Lilienthal)
2007 EA* "Drunk Funk" für Big Band in Iserlohn; Hrg. "Voyage" / konzertantes Stück für Altsax und Kirchenorgel (Edition Dohr, Köln; Hrg. "Vier Motetten" von Orlandi di Lasso), eingerichtet für Blockflötenchor (Edition Dohr, Köln)
2008 Friedenskantate Hrg. der überarbeiteten Fassung,Edition Dohr, Köln. http://www.dohr.de Hrg."Adventsdmusik für Bläser - Adventsmusik für Streicher - Adventsmusik für Blockflöten" http://www.eres-musik.de
2009 Hrg. Voyage für Blockflöten (Edition Dohr), http://www.dohr.de /Hrg. Carribaen Stuff (Eres-Edition) http://www.eres-musik.de, Aufführungen der Friedenskantate in Iserlohn (07.11.Oberste Stadtkirche) und Hamm (09.11. Pauluskirche).
2010 Fertigstellung der Westphalian Fantasy für Sinfonisches Blasorchester. - Notierung der Bruchmotette von Ulrich Tripp
2011 Kongress der ERTA (europaen recorder teacher's Association) in Trossingen. / Hrg. "Der Treppenwitz" http://www.moeck.com
2012 UA dreier Choralbearbeitungen / Silvesterkonzert Oberste Stadtkirche Iserlohn (H.P.Springer, Orgel)
2013 UA "Modus vivendi" Oberste Stadtkirche Iserlohn (H.Tripp, Saxophon/H.P.Springer, Orgel) - 50 Jahre Schuke-Orgel
2013 Kompositionsstudium am Institut Musik der Hochschule Osnabrück bei Michael Schmoll (4 Semester/bis 2015)
2015 UA Westphalian Fantasy
2017 UA Besuch im Zoo (Streicher) in Arnsberg
2018 UA des Öko-Oratorium "Mutter Erde"
2019 Gedenkgottesdienst zum Kriegsbeginn 1939 in Jawor (Polen) mit Teilen der Friedenskantate
2023 Abschiedskonzert von Hartmut Tripp Quartett

*Legende: Ltg = Leitung | Hrg. = Herausgabe/Erscheinen | UA= Uraufführung | EA = Erstaufführung

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